BAHNHOFSMISSION MÜNCHEN
Das Lavendel – eine Notübernachtung für Frauen in akuten Notlagen
Mit dem „Lavendel“ kann die Bahnhofsmission München seit April 2020 Frauen in akuten Notlagen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten, sie mit dem Notwendigsten versorgen und pädagogisch beraten und betreuen.
Für Frauen in Not ist die Bahnhofsmission nachts oft der einzige Ort, an dem sie aufgenommen werden. Schon lange bietet die Bahnhofsmission München diesen Frauen Schutz und Ruhe in den Nachtstunden zwischen 21:30 Uhr und 07:00 Uhr sowie ein Clearinggespräch am nächsten Morgen. Im Jahr 2019 gab es 1212 Übernachtungen in der Bahnhofsmission, davon 123 Kinder.
Um Frauen in Notlagen und Umbruchsituationen sowie Frauen, die seelisch oder körperlich sehr krank und instabil sind und nicht mehr die nötigen selbstständigen Schritte gehen können, konnte durch eine Projektfinanzierung der Erzdiözese München und Freising das Lavendel geschaffen werden.
In einer fußläufig zur Bahnhofsmission gelegenen Pension kann ein Vierbettzimmer für die in Not geratenen Frauen zur Verfügung gestellt werden. Die Frauen finden hier eine sichere Übernachtungsmöglichkeit, einen Tagesaufenthalt sowie die Sorge um ihre Grundbedürfnisse wie Hygiene, Essen und Kleidung. Ein zusätzliches Kontingent von 20 pädagogischen Stunden ermöglicht die Betreuung und Begleitung in der Stabilisierungs- und Klärungsphase sowie die Zusammenarbeit mit kooperierenden Einrichtungen.
Das soziale Hilfesystem wird durch die neue Einrichtung ergänzt und gleichzeitig entlastet; das neue Angebot tritt nicht in Konkurrenz zu bereits bestehenden niedrigschwelligen Angeboten.