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IN VIA München

IN VIA Migrationsberatung Erding

Hilfe auf dem Weg in ein neues Leben: Verein In Via engagiert sich in Erding für Migranten.

Merkur.de, 17.08.2023, von: Bernd Heinzinger

Beim Tag der offenen Tür hat der Verein In Via gezeigt, wie er sich in Erding für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund einsetzt.

Erding – Er leistet Hilfe beim Aufenthaltsstatus, bei Behördengängen oder der Jobsuche, unterstützt bei der Beantragung von Sozialleistungen oder erklärt das Gesundheitssystem: Seit 2005 setzt sich der Verein In Via – übersetzt bedeutet das „auf dem Weg“ – auch in Erding für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ein. Vor drei Jahren zog In Via in neue Räume an der Langen Zeile. Die damals durch die Pandemie verhinderte Einweihungsfeier wurde jetzt mit einem Tag der offenen Tür nachgeholt.

In Via wurde bereits 1895 in München als Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit gegründet und arbeitet heute noch unter dem Dach der Erzdiözese München-Freising. Mittlerweile liegt die Hauptaufgabe darin, sich um Flüchtlinge und andere Menschen mit Migrationshintergrund zu kümmern.

In Erding begann der Verein 2005 ganz klein mit zwei Stunden Beratung pro Woche. Heute helfen sieben festangestellte Mitarbeiterinnen praktisch rund um die Uhr bei Schicksalen unterschiedlichster Art. Dazu gehört auch psychosoziale Unterstützung, um sich im neuen Umfeld zurecht zu finden und mögliche Traumata zu bewältigen.

Das Angebot ist breit gefächert. Teamleiterin Sandra Pawle erklärt, dass die Arbeit auf drei Säulen aufbaue: die Flüchtlings- und Integrationsberatung, den Jugendmigrationsdienst und das Respekt-Coaching. Bei letzterem gehe es unter anderem um die Demokratie-Erziehung an den Schulen.

Sozialpädagogin Pawle bedauert, dass für diese Säule die Mittel Ende des Jahres wohl versiegen werden: „Dabei wäre es so notwendig, dass wir dies weiterführen können“, sagt sie. Die Bundesregierung kürze aber leider die Mittel, so dass dieser Bereich nicht mehr finanziert werde.

Wer besucht In Via in Erding? Die Menschen würden den kompletten Querschnitt abbilden, ähnlich der Gesellschaft in Deutschland, sagt Pawle: „Es kommen mehr oder weniger motivierte oder gebildete Leute.“ Die Klienten, wie In Via die Betreuten nennt, kommen aus unterschiedlichsten Ländern nach Deutschland. Zu Beginn des Ukraine-Krieges habe es zwar eine Spitze gegeben und die Erdinger Zweigstelle stellte mit Maryana Dincer sogar extra eine Dolmetscherin an. Schon bald aber herrschte wieder Normalbetrieb.

Für die meisten Flüchtlinge ist In Via die erste Anlaufstelle. Zwar würden auch einige wenige kommen, obwohl sie bereits seit Jahren in Deutschland leben, erzählt Pädagogin Natalie Nachtrab aus Erfahrung. Den meisten helfe man aber zu Beginn ihres Aufenthalts.

Ein Beispiel ist die 38-jährige Sarah aus Eritrea. Sie kam 2016 nach Deutschland und wandte sich ein Jahr später an die Organisation, als sie schwanger wurde. „Hier wurde mir super geholfen, In Via ist für mich eine tolle Familie“, sagt sie. Ob bei der Suche nach einem Krippenplatz für Tochter Lydia oder nach einer Wohnung oder der Jobvermittlung – sie konnte sich auf die In-Via-Mitarbeiter verlassen.

Text und Bilder: Merkur.de

Mehr unter www.merkur.de/lokales/erding/erding-ort28651/hilfe-auf-dem-weg-in-ein-neues-leben-verein-in-via-migranten-tag-der-offenen-tuer-92464147.html